Iveco Abgasskandal: Dieselmanipulation betrifft Transporter und Wohnmobile
Viele Iveco Daily-Besitzer haben Anspruch auf Entschädigung
- Schadensersatz: bis zu 15% des Kaufpreises
- Keine Fahrzeugrückgabe erforderlich
- Schadensersatz trotz bereits verkauftem Auto
Der Iveco Abgasskandal reiht sich in zahlreiche weitere Diesel-Manipulationen der Auto-Konzerne ein. Betroffen sind nicht nur Iveco Daily-Transporter, sondern auch auf dieser Basis gebaute Wohnmobile mit Multijet-Dieselmotor. Mit freiwilligen Software-Updates will sich der Nutzfahrzeug-Anbieter Zeit verschaffen. Kunden sollten dabei vorsichtig sein und sich vorher über die eigenen Ansprüche informieren: Entschädigung bzw. Kaufpreis-Rückerstattung. Unsere kostenlose Erstberatung verschafft Wohnmobilbesitzern Klarheit.
Abgasskandal: Iveco Daily und Wohnmobile im Fokus
Der Dieselskandal um manipulierte Abgaswerte hat längst auch Transporter, Kastenwagen, Kleinbusse und Reisemobile erfasst. Ein solcher Fall ist der Iveco Daily VI. Sein Multijet-Dieselmotor verfügte über eine Abschalteinrichtung zur Abgasreinigung. Der Dieselskandal betrifft damit auch Wohnmobile von auf Daily-Basis.
Schon 2016 hatte die deutsche Umwelthilfe bei einem Fiat-Dieselmotor vom Multijet-Typ eine Abschalteinrichtung gefunden. Abgastests dauerten etwa 20 Minuten: Nach 22 Minuten hörte die Abgasreinigung allerdings auf. Die gleichen Multijet-Dieselmotoren verwendet auch Iveco, die frühere Nutzfahrzeugtochter im Fiat-Verbund und trickste ebenfalls bei Abgasmessungen.
Dieselskandal betrifft auch Motoren von Fiat
Iveco wurde 1975 als Nutzfahrzeugtochter von Fiat gegründet. Inzwischen ist die Personenwagensparte zusammen mit Chrysler unter dem Dach von Stellantis angesiedelt. Die Nutzfahrzeuge wurden dagegen Teil des Konzerns CNH Industrial. Trotz der gesellschaftsrechtlichen Trennung gelten die Marken aber als Schwesterfirmen.
Sowohl beim Iveco Daily wie auch beim Fiat Ducato kam es bei Multijet-Dieselmotoren zu Abgasmanipulationen. Beide Transportermodelle und damit auch ihre Motoren werden häufig von Wohnmobilherstellern genutzt. So wurden viele Wohnmobil-Besitzer Opfer im Abgasskandal. Sie sollten Ihre Forderungen gegen die Konzerne geltend machen.
Mulitjet-Diesel stellt viele Modelle unter Abgasskandal-Verdacht
Wohnmobilbesitzer mit einem Iveco-Multijet-Dieselmotor unter der Haube sollten sich dringend um Klarheit im Abgasskandal bemühen. Ist ihr Reisemobil mit Schummel-Software ausgerüstet, bedeutet das einen erheblichen Wertverlust beim Wiederverkauf. Dazu drohen Fahrverbote in Innenstädten, im Extremfall sogar der Verlust der Zulassung.
Denn auch, wenn Sie selbst nichts für die Täuschung können, gelten die Regeln und Gesetze – beispielsweise zum Umweltschutz – für Sie trotzdem. Dass Autokonzerne sich einfach darüber hinwegsetzen wollten, sollte nicht Ihr Schaden sein. Da man Ihnen aber nichts schenken wird, sollten Sie schnellstmöglich aktiv werden.
Welche Motoren und Modelle vom Abgasskandal betroffen sind
Von den Manipulationen ist der Transporter Daily VI mit Dieselmotor in Ausführungen von 2,3 Liter bis 3 Liter Hubraum und 78 bis 150 KW der Baujahre 2015 bis 2019 betroffen. Der Daily VI wurde als Kastenwagen, Pritschenwagen und Kleinbus verkauft und kann vielfältig umgebaut werden.
Iveco bietet außerdem Wohnmobile an. Dem Dieselskandal zugeordnete Reisemobile des Herstellers sind der Daily Hi-Matic, der Daily 4X4 und der Eurocargo aus den Baujahren 2015 bis 2019. Das trifft bereits viele Verbraucher. Das Abgasskandal zieht aber noch viel weitere Kreise.
Abgasskandal: Iveco Daily ist Wohnmobil-Basis vieler Hersteller
Der Abgasskandal betrifft leider besonders viele Wohnmobil-Hersteller. Das liegt daran, dass der Daily genauso wie beispielsweise der Fiat Ducato besonders gut umgebaut werden können. Deshalb sind die Nutzfahrzeuge die ideale Grundlage für Wohnmobile. Doch viele der verbauten Motoren waren mit Schummel-Software ausgerüstet. Hersteller, die die Iveco Daily Basis nutzen:
- Bimobil
- Bocklet
- Carthago
- Concorde
- Dopfer
- Dethleffs
- Laika
- Niesmann + Bischoff
- Form IT
- Kerkamm
- Morelo
- Notin
- Le Voyageur
- Pilote
- Phoenix
- Protec
- Swift
- Woelcke
Verjährungsfrist im Iveco Daily Abgasskandal: schnell handeln
Abschalteinrichtungen sind eine sittenwidrige Schädigung der Käufer. Das hat der BGH bereits im Abgasskandal bei VW entschieden (25.05.2020 - VI ZR 252/19). Dieses Urteil ist auf andere Hersteller übertragbar. Die Folge: Käufer haben ab dem Folgejahr des Kauftermins drei Jahre zur Rückabwicklung des Kaufvertrags, bevor ihr Anspruch verjährt.
Wohnmobilbesitzer sollten deshalb rasch aktiv werden. Wie bei allen Herstellern im Abgasskandal droht auch ihnen, dass die Verjährungsfrist ihrer Entschädigungsansprüche abläuft. Wann die Verjährung beginnt, hängt aber vom Einzelfall ab. Außerdem geht es um verschiedene Ansprüche, die Käufer haben können.
Noch immer Ansprüche im Abgasskandal beim Iveco Daily
Die Gewährleistung von Händlern verjährt bei Neufahrzeugen meist nach zwei, bei Gebrauchtfahrzeugen nach einem Jahr. Beim Hersteller liegt der Fall allerdings anders. Die vorsätzliche Manipulation verschafft Ihnen besondere Ansprüche, weil es sich hier nicht um einen normalen Vorgang handelt, mit dem Sie hätten rechnen können.
Die Schadenersatzpflicht von Iveco gilt nicht im Übrigen nur gegenüber Käufern von Neufahrzeugen. Wer sein Abgasskandal-Wohnmobil, seinen Transporter oder seinen Kleinbus als Gebrauchtwagen gekauft hat, hat ebenfalls ein Recht auf Entschädigung. Das hat der Bundesgerichtshof bereits klargestellt.
Rückgabe gegen Rückzahlung des Kaufpreises
Eine Abschalteinrichtung des Motors berechtigt zur Rückgabe von sowohl gebrauchten als auch neuen Ivecos. Im Gegenzug muss der Hersteller den Kaufpreis erstatten, allerdings abzüglich einer Nutzungsentschädigung. Diese hängt von Laufleistung, Kilometerstand beim Kauf und teils dem Alter des Fahrzeugs ab.
Die konkrete Berechnung des Abzugs geht in bisherigen Urteilen auseinander. Wenn Sie mit Ihrem Wohnmobil bereits mehrere Reisen unternommen haben, sinkt aber in jedem Fall der Wert. Es geht dennoch um sehr viel Geld. Die Nutzungsentschädigung spielt dafür meist eine untergeordnete Rolle.
Entschädigungsanspruch bei Leasing-Fahrzeug
Viele Transporter werden geleast. In diesem Fall besteht im Abgasskandal nicht immer Anspruch auf Rückabwicklung. Wenn das Fahrzeug jedoch aufgrund der Manipulationen nicht vertragsgemäß nutzbar war oder zum Leasing-Ende übernommen werden kann, kann auch bei geleasten Fahrzeugen ein Sonderkündigungsrecht bestehen.
Iveco-Transporter oder Wohnmobil bereits verkauft: Trotzdem Entschädigung erhalten
Daily-Transporter und Wohnmobile mit entsprechendem Motor erlitten deutliche Wertverluste, seit bekannt wurde, dass der Fahrzeughersteller in den Abgasskandal verwickelt ist. Aber auch für ein bereits verkauftes Kfz sind Entschädigungen möglich: Gute Neuigkeiten für alle, die sich beim Weiterverkauf ihres Fahrzeugs über den niedrigen Verkaufspreis geärgert haben.
Wenn ein Käufer für ein bereits wieder verkauftes Fahrzeug Entschädigung vom Hersteller geltend macht, berechnet sich der Anspruch aus dem Kaufpreis abzüglich der Nutzungsentschädigung und dem (marktüblichen) Verkaufspreis. So kompensiert der Entschädigungsbetrag einen durch den Skandal verringerten Verkaufserlös.
Iveco Daily-Abgasskandal: Schadenersatzanspruch erfordert akribische Einzelfallprüfung
Alle oben genannten Möglichkeiten gelten im Standardfall. Die Realität ist aber fast immer komplexer. Für Iveco-Besitzer gilt wie für alle anderen vom Abgasskandal Geschädigten: Welche Entschädigungsansprüche in welcher Höhe konkret bestehen, hängt vom Einzelfall ab.
Daher ist es unerlässlich, eine seriöse, verlässliche Einschätzung vom Rechtsanwalt einzuholen. In unserer kostenlosen Erstprüfung können wir Ihnen einen Überblick über die Rechtslage verschaffen. Wir prüfen dann, welches Vorgehen sich in Ihrem Fall am meisten lohnt.
Was der KBA-Rückruf bedeutet
2021 veröffentlichte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) einen Rückruf von Iveco Daily mit Baujahr von 2015 bis 2019: „Störungen“ der bisherigen Software könnten die Stickoxid-Reinigung verringern, eine Aktualisierung des „Motorsteuergeräts“ sei notwendig. Es geht also um ein Software-Update für den Multijet-Motor.
Zunächst ist der Rückruf ein deutlicher Hinweis darauf, dass der italienische Hersteller in den Abgasskandal verwickelt war. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat den Rückruf noch nicht zur Pflicht erklärt. Es droht noch nicht der Verlust der Zulassung, wenn Besitzer dem Rückruf nicht Folge leisten.
Iveco-Rückruf als Warnsignal: rechtliche Optionen prüfen
Für betroffene Besitzer ist der Rückruf jedoch ein Alarmsignal. Selbst wenn die Abschalteinrichtung entfernt wird, drohen Nachteile: Der Dieselmotor kann mit verstärktem Verschleiß, höherem Verbrauch und sinkender Leistung reagieren. Hersteller wollen möglichst billig im Abgasskandal davonkommen.
Lassen Sie sich davon nicht täuschen. Häufig lohnt sich der freiwillige Rückruf nur für den Hersteller. Verbraucher haben dann das Nachsehen. Ihre Ansprüche auf Schadenersatz bzw. auf den kleinen Schadenersatz oder den Tausch gegen ein gleichwertiges, mangelfreies Fahrzeug sollten Sie in jedem Fall rechtlich prüfen lassen.
Iveco Abgasskandal: Fragen und Antworten
Multijet-Dieselmotoren des Iveco Daily VI waren mit einer Abschalteinrichtung versehen. Die Abgasgrenzwerte wurden nur auf dem Prüfstand eingehalten, jedoch nicht beim Fahren.
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Grundsätzlich können Sie den Kauf rückabwickeln, also das Fahrzeug zurückgeben und die Erstattung des Kaufpreises fordern. Davon wird jedoch eine Nutzungsentschädigung abgezogen, die von mehreren Faktoren abhängt, die die bisherige Nutzung betreffen.
Sie können das Fahrzeug alternativ zurückgeben und ein mangelfreies, gleichwertiges Ersatzfahrzeug fordern. Oder Sie behalten es und fordern den sogenannten „kleinen Schadenersatz“ in Höhe von bis zu 25 % des Kaufpreises. Sie haben im Abgasskandal also einige Optionen. Jetzt Klage prüfen.
Wenn Iveco dem Hersteller des Wohnmobils Fahrwerk und einen Dieselmotor mit Schummel-Software geliefert hat, kann der Käufer grundsätzlich gegenüber beiden Unternehmen Ansprüche geltend machen. Ein Anspruch auf Entschädigung besteht also auch, wenn der Motor mit Abschalteinrichtung nicht vom Verkäufer hergestellt wurde.
In der Regel muss aber der Hersteller des Motors geradestehen, sofern der Wohnmobilproduzent nicht über die Täuschung Bescheid wusste. Selbst wenn Concorde, Detleffs und Co. davon gewusst haben sollten: Gegenüber dem Motorhersteller lässt sich der Schadenersatzanspruch besser durchsetzen. Jetzt eigenen Diesel checken!
Die Marke bietet geschädigten Fahrzeugbesitzern ein Software-Update an. Es entfernt die Abschalteinrichtung, allerdings können erhöhter Motorenverschleiß und Verbrauch die Folge sein. Zudem werden ggf. Beweise für die Abgasmanipulation vernichtet. Alternativ sollte man die Rückgabe des Fahrzeugs erwägen. Die Hersteller spielen im Dieselskandal auf Zeit, das bringt Betroffenen nichts.
Im Diesel-Check erfahren Sie, wie gut Ihre Chancen auf Schadenersatz im Abgasskandal sind und wie hoch die Entschädigung in Ihrem Fall sein kann.
Einem verpflichtenden Rückruf sollten Besitzer nachkommen. Sonst droht die Stilllegung. Software-Updates werden im Abgasskandal von Herstellern als Alternativ angeboten, können jedoch zu technischen Problemen wie Leistungsverlust bei höherem Verbrauch führen. Deshalb sollte man parallel mit einem Anwalt die Rückgabe des Fahrzeugs an den Hersteller prüfen.
Der erste Schritt sollte die Beratung durch einen spezialisierten Anwalt mit Erfahrung im Abgasskandal sein. Er weiß, welche Ansprüche bestehen und wie man sie optimal durchsetzt. Die Erstberatung bei DB-Anwälte ist kostenlos. Starten Sie jetzt den Online-Diesel-Check, für einen ersten Überblick.