Common Law
Recht, welches nicht auf niedergeschriebene Gesetze, sondern größtenteils auf in der Vergangenheit getroffenen Urteilen beruht. Es wird vor allem in den Ländern des Commonwealth angewendet.
Das Common Law ist eine Rechtsordnung, die sich nicht nur auf Gesetze, sondern vor allem auf von Richtern getroffene maßgebliche Urteile in der Vergangenheit beruft. Diese Fälle und dazu getroffene Urteile werden auch als Präzedenzfälle bezeichnet.
Das Common Law ist vor allem in vielen englischsprachigen Ländern verbreitet, die noch heute entweder dem Commonwealth angehören oder in der Vergangenheit Teil von ihm waren. Seinen Ursprung hat das Recht in England. Im Gegensatz dazu gilt in Deutschland das Civil Law, was auf unserem Rechtskodex, also unseren niedergelegten Gesetzen (beispielsweise dem Bürgerlichen Gesetzbuch) beruht.
Beispiel: In Deutschland ist es gesetzlich im Bürgerlichen Gesetzbuch geregelt, wie ein Kaufvertrag abgeschlossen wird. In anderen Ländern, wie beispielsweise Neuseeland, ist das Vertragsrecht hingegen nur gering kodifiziert, also gering gesetzlich geregelt. Zwar gibt es ungeschriebene Regeln zum Ablauf, diese wurde jedoch meist durch Gerichtsurteile festgelegt. Verträge in den Commonwealth-Ländern fallen dadurch im Gegensatz zu deutschen Verträgen sehr umfangreich aus, da alle inkludierten und ausgeschlossenen Regeln festgelegt werden müssen.
Was ist das Common Law und wie wird es angewendet?
Ursprünglich wurde mit dem Begriff Common Law ein Recht bezeichnet, dass auf ungeschriebenen Gewohnheiten beruhte und durch richterliche Entscheidungen weitergebildet wurde. Angewendet wird es häufig im internationalen Waren- und Dienstleistungsverkehr. Dem Richter wird mit dem Common Law eine höhere Flexibilität zugesprochen und er kann Einzelfallgerechtigkeit üben. Das Common Law ist allerdings weniger eindeutig als das deutsche Recht.
Es hat seinen Ursprung in der Rechtsprechung aus der Praxis der Gerichte und kann deswegen auch als Case Law (Fallrecht) bezeichnet werden. Das Common Law beruht also vor allem auf dem Richterrecht, weniger auf Gesetzen. Unterstützt wird es vom Statutory Law (kodifiziertes Recht, also einem niedergeschriebenen Gesetz).
Im Civil Law haben hingegen die geschriebenen Gesetze Vorrang vor richterlichen Entscheidungen. Gerichte haben sich hier an den Gesetzestext zu halten, da dieser den Willen des Gesetzgebers darstellt.
Geltungsraum
Das Common Law findet heutzutage Anwendung in Staaten, die entweder noch Teil des Commonwealth sind oder es waren, hat seinen Ursprung jedoch in England. Länder, in denen das Common Law heutzutage herrscht, sind beispielsweise die USA und Kanada, Australien und Neuseeland sowie Indien, Irland oder Südafrika.
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