Kapitalmarkt
Teil des Finanzmarkts, der zur Zusammenführung von Angebot und Nachfrage für mittel- und langfristiges Kapital dient.
Auf dem Kapitalmarkt finden Angebot und Nachfrage von Kapitalgebern und Kapitalnehmern zusammen. Er stellt keinen physischen Markt, sondern einen Markt im ökonomischen Sinn dar. Im Kapitalmarkt werden Aktien und Anleihen umgesetzt, das Grundkapital von Aktiengesellschaften erhöht und Kredite aufgenommen.
Der Kapitalmarkt dient zur Beschaffung von mittel- und langfristigem Kapital, also Geldgeschäften, die auf mindestens ein Jahr ausgelegt sind. Unternehmen und Staaten können sich so Investitionskapital beschaffen. Dabei teilt er sich in den Geldmarkt und den Kredit- beziehungsweise Devisenmarkt auf.
Was sind die Aufgaben des Kapitalmarkts?
Die Aufgaben des Kapitalmarkts sind es, für einen Marktausgleich zu sorgen und eine Lenkungsfunktion von Geldmitteln (in eine möglichst produktive Verwendung) wahrzunehmen. Damit hat er eine hohe Bedeutung für die Volkswirtschaft, da Geldkapital in Sachkapital umgewandelt wird und Finanzkapital in den Markt aufgenommen wird. Investitionen können so auf mehrere Marktteilnehmer aufgeteilt werden und unsichere Zahlungsströme in sichere umgewandelt werden. Dadurch findet auf dem Kapitalmarkt auch primär eine Risikoreduzierung statt.
Wie funktionieren Kapitalmärkte?
Bei Kapitalmärkten gibt es zwei große Akteure: die Kapitalgeber (Investoren) und die Kapitalnehmer (Unternehmen, Haushalte, Staaten und Länder). Man kann sie auch als solche beschreiben, die entweder Kapital besitzen oder es benötigen. Beide möchten mit ihrem Handeln auf dem Kapitalmarkt ihr Vermögen vergrößern. Zusätzlich gibt es noch Zwischenhändler (Intermediäre), die die beiden Akteure über Institutionen und Finanzgeschäfte zusammenbringen und für Gleichgewicht zwischen den Parteien auf dem Kapitalmarkt sorgen.
Im Kapitalmarkt bietet der Kapitalgeber sein Geld an, während der Kapitalnehmer nach Möglichkeiten sucht, Kapital aufzunehmen und es in eine produktiven Art und Weise zu lenken. Dafür handeln sie auf dem Finanzmarkt mit verschiedenen Finanzinstrumenten, beispielsweise Aktien. Der Markt unterscheidet sich dabei in drei verschiedene Bereiche:
- Den Geldmarkt
- Den Kapitalmarkt
- Den Kredit- bzw. Devisenmarkt.
Die Volkswirtschaft und ihre Produktivität werden durch den Handel mit den Finanzinstrumenten gesteigert. Es werden dabei auf dem Kapitalmarkt Geschäfte mit einer Laufzeit von mindestens einem Jahr getroffen.
Der Marktpreis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Die Finanztransaktionen werden auf dem Sekundärmarkt abgewickelt, während neue Aktien auf dem Primärmarkt platziert werden. Anleger können so Informationen über verfügbare Produkte beziehen. Der Kapitalmarkt kann dabei in einen organisierten und nicht organisierten Kapitalmarkt unterschieden werden. Zudem können Renten und Aktien auch in so genannten „over-the-counter-Märkten (OTC)“ gehandelt werden.
Organisierter versus nicht organisierten Kapitalmarkt
Der organisierte Kapitalmarkt unterliegt gesetzlichen Regularien und wird vom Staat beaufsichtigt. Eine Form von ihm ist der Handel mit Wertpapieren, also mit Renten und Aktien. Der nicht organisierte Kapitalmarkt bezieht sich im Gegensatz dazu auf Kreditbeziehungen zwischen Unternehmen und Haushalten, die ohne die Mitwirkung von der Börse, Banken oder Versicherungen verhandelt werden. Dabei unterliegt er weniger Richtlinien. Der nicht organisierte Markt kann auch als freier Kapitalmarkt bezeichnet werden, da er außerhalb der Börse und ohne Intermediäre stattfindet.
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