Umweltplakette
Die Umweltplakette ist ein Aufkleber, der auf der Windschutzscheibe eines Autos angebracht wird. Ein Fahrzeug wird so in eine Schadstoffklasse einordnet. Autofahrer müssen eine Strafe bei einer fehlenden Umweltplakette bezahlen.
Seit 2007 sind Umweltplaketten in Deutschland für Autos, Busse und Lastkraftwagen verpflichtend. Dabei werden vier Schadstoffgruppen unterschieden. Die grüne Plakette kennzeichnet besonders saubere Fahrzeuge. Eine Umweltplakette ermöglicht es einem Fahrzeug dann, in eine so genannte Umweltzone einzufahren. Fährt man ohne passende Umweltplakette in eine Umweltzone ein, droht eine Strafe in Form von Bußgeldern und anderen Sanktionen.
Was sind Umweltzonen und warum wurden sie geschaffen?
Umweltzonen sind bestimmte Gebiete, in denen nur Fahrzeuge fahren dürfen, die festgelegte Abgasstandards einhalten. Sie befinden sich zumeist in Großstädten. Die ersten Umweltzonen wurden im Jahr 2008 eingerichtet, mit dem Ziel, die Luftverschmutzung zu verringern. Denn vor allem in dicht besiedelten Gebieten sind Stickoxid- und Feinstaubwerte besonders hoch. Feinstaub und Stickstoffoxide begünstigen dabei Lungenerkrankungen, Asthma, Allergien und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So werden Anwohner und Autofahrer gefährdet.
In vielen Städten gelten seitdem Fahrverbote, vor allem für Diesel. Aber auch Benziner bestimmter Schadstoffklassen sind betroffen. Gekennzeichnet sind die Umweltzonen durch Verkehrszeichen und Zusatzzeichen.
Vor allem seit dem Abgasskandal haben sich Richtlinien zu den Umweltzonen deutlich verschärft. Strafen für fehlende Umweltplaketten haben ebenfalls zugenommen.
In welchen Städten gibt es Umweltzonen?
Momentan gibt es in 58 deutschen Städten Umweltzonen, beispielsweise in München oder Berlin.
Die einfahrenden Fahrzeuge müssen mit einer grünen Umweltplakette auf der Windschutzscheibe gekennzeichnet sein. Damit dient die Umweltplakette als Erlaubnis für die Einfahrt in einer Umweltzone. So sollen Autos ohne die grüne Umweltplakette aus bestimmten Städten oder Stadtgebieten ferngehalten werden. Die einzige Stadt mit einer Umweltzone, in die man auch mit einer gelben Plakette einfahren kann, ist Neu-Ulm. Zusätzlich zur Einfahrt ist auch das Parken in der Umweltzone ohne grüne Umweltplakette verboten. Es wird eine Strafe verhängt, wenn man nicht eine dementsprechende Umweltplakette besitzt.
Neue Fahrverbote werden zusätzlich immer noch diskutiert. So könnte Frankfurt demnächst auch ein Diesel Fahrverbot treffen.
Welche Arten von Plaketten gibt es?
Ausgehend von der Marke und Modell eines Fahrzeugs wird dem Fahrzeug eine Abgasnorm zugeordnet. Nach dieser richtet sich dann auch die dementsprechende Umweltplakette. Angaben zur Schadstoffklasse eines Autos lassen sich in den Fahrzeugpapieren finden. Welche Umweltplakette für ein Fahrzeug gilt, wird durch die Typenschlüsselnummer angegeben.
Die drei Schadstoffgruppen für Umweltplaketten unterscheiden sich nach der Höhe des Partikelausstoßes des Autos. Die momentan höchste, also sauberste Schadstoffklasse, ist die grüne Plakette. Sie ist in den meisten Umweltzonen Pflicht.
Benziner können nur entweder gar keine oder eine grüne Plakette bekommen, es werden also keine verschiedenen Stufen unterschieden.
Für Dieselfahrzeuge gelten allerdings die folgenden Richtlinien:
Rote Plakette: Autos der Schadstoffgruppe 2, die der Euronorm 1 angehören, bekommen eine rote Plakette.
Gelbe Plakette: Fahrzeuge der Klasse Euro 2 mit Partikelfilternachrüstung oder Autos der Fahrzeugklassen Euro 3 gehören zur Schadstoffklasse 3. Sie bekommen damit eine gelbe Plakette.
Grüne Plakette: Fahrzeuge der Euronorm fünf und sechs erhalten die grüne Umweltplakette. Das Gleiche gilt ebenso wie die Fahrzeuge der Klassen Euro 4 oder Euro 3, bei denen ein zusätzlicher Partikelfilter eingebaut ist.
Fahrzeuge der Emissionsgruppe Euro 1 oder schlechter bekommen überhaupt keine Plakette. Elektrofahrzeuge haben automatisch die Schadstoffklasse Euro 4, da sie keinen Verbrennungsmotor haben.
Wer ist von der Plakettenpflicht ausgenommen und muss bei einer fehlenden Umweltplakette keine Strafe bezahlen?
Ausnahmen von dem Einfahrverbot bestehen unter bestimmten Umständen, beispielsweise bei Behindertentransporten. Keine Umweltplakette ist für Motorräder, Arbeitsmaschinen, land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen und mobile Maschinen notwendig. Auch bestimmte Oldtimer sind von der Plakettenpflicht ausgenommen.
Woher bekommt man die Umweltplaketten und wie viel kosten sie?
Umweltplaketten sind im Handel für fünf bis zwanzig Euro erhältlich. Zulassungsstellen, bestimmte Werkstätten und technische Überwachungsvereine wie der Technische Überwachungsverein (TÜV), oder die Dekra verkaufen sie. Zudem kann man Umweltplaketten in manchen Städten sogar online bestellen.
Wie lange ist die Umweltplakette gültig?
Grundsätzlich läuft die Gültigkeit einer Plakette nicht ab. Allerdings wird eine neue Plakette fällig, wenn das Fahrzeug umgemeldet wird und sich dadurch das Kennzeichen ändert. Dies gilt auch, wenn die Plakette verblasst ist oder die Windschutzscheibe bricht. Denn ist die Umweltplakette nicht zweifelsfrei erkennbar, kann eine Strafe fällig werden.
Wo am Auto muss man die Umweltplakette anbringen?
Wohin man die Umweltplakette kleben darf, ist klar festgelegt. Man muss Feinstaubplaketten gut sichtbar auf der rechten, unteren Seite (also der Beifahrerseite) der vorderen Windschutzscheibe anbringen. Dies kann der Fahrzeughalter selbst machen. Dabei darf die Umweltplakette das Sichtfeld des Fahrers nicht beeinträchtigen. Auf der Umweltplakette muss das Kennzeichen des Fahrzeugs vermerkt sein. Damit kann die Plakette zweifelsfrei einem Fahrzeug zugeordnet werden. Die Plakette muss gut lesbar sein, sie darf also nicht verblasst sein. Nur so kann man einer Strafe für die Umweltplakette entgehen. Auch der Registrierungsstempel der ausstellenden Behörde ist auf der Umweltplakette zu finden.
Bekommen ausländische Autofahrer ohne Umweltplakette ebenfalls eine Strafe?
Auch Autofahrer aus dem Ausland sind dazu verpflichten, für die Einfahrt in eine deutsche Umweltzone eine Umweltplakette am Auto anzubringen. Ansonsten kann ein Bußgeld von bis zu 100 Euro als Strafe fällig werden.
Welche Strafe bekommt man, wenn man ohne oder mit einer falschen Umweltplakette in eine Umweltzone einfährt?
Es kann ein Strafe mit einem Bußgeld von bis zu 100 Euro fällig werden, wenn man ohne oder mit einer nicht zugelassenen Umweltplakette in eine Umweltzone einfährt oder in ihr parkt. Dies gilt auch, wenn der Fahrzeughalter die Umweltplakette zwar besitzt, sie aber nicht anbringt.
Auch wird kontrolliert, dass auf der Umweltplakette kein falsches Kennzeichen steht. In diesem Fall passt das Kennzeichen auf der Plakette nicht zum Auto. Der Fahrer kann dann mit einer Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe rechnen.
Seit Ende April 2020 gelten neue Bußgelder für Vergehen in diesem Bereich. Beim Fahren ohne gültige oder grüne Umweltplakette in einer Umweltzone wird mittlerweile ein Bußgeld von 100 Euro fällig. Einen Punkt in Flensburg bekommt man allerdings nicht mehr.
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