Zeitlohn
Arbeitsentgelt, das für eine bestimmte geleistete Arbeitszeit gezahlt wird, beispielsweise der Stundenlohn.
Der Zeitlohn wird immer pauschal für eine bestimmte Arbeitszeit (Stunden, Wochen oder Monat) gezahlt. Damit ist die Arbeit also nicht abhängig von der Leistung des Mitarbeiters. Dieser erhält seinen Lohn stattdessen in Relation zur geleisteten Arbeitszeit. In Deutschland werden die meisten Mitarbeiter pro Stunde bezahlt, deswegen stellt der Zeitlohn hier die größte Bemessungsgrundlage für die Berechnung des Gehalts dar.
Welche unterschiedlichen Lohnformen gibt es?
Generell kann man zwischen drei verschiedenen Lohnformen unterscheiden: dem Zeitlohn, dem Leistungslohn und dem Beteiligungslohn. Alle drei haben dabei eine unterschiedliche Bemessungsgrundlage.
Der Zeitlohn: Zum Zeitlohn zählen der Stunden-, Monats- und Tageslohn. Im Mittelpunkt dieser Lohnform steht die Zeit, die der Mitarbeiter gearbeitet hat. Besonders häufig wird der Zeitlohn in Bereichen angewendet, in denen die Leistung des Mitarbeiters nicht direkt messbar ist.
Der Leistungslohn: Er umfasst die Bereiche des Prämienlohns und des Akkordlohns. Beim Prämienlohn gibt es ein leistungsunabhängiges Grundgehalt, das dann durch den sogenannten leistungsabhängigen Prämienlohnanteil ergänzt wird. Auch der Akkordlohn ist leistungsabhängig, da er auf der Grundlage der produzierten Einheiten, also pro Stück, gemessen wird.
Der Beteiligungslohn: Der Mitarbeiter erhält einen prozentualen Anteil am Gewinn oder Umsatz als Gehalt.
Wer wird mit einem Zeitlohn bezahlt?
Der Zeitlohn setzt sich aus den geleisteten Arbeitsstunden und dem Stundenlohn zusammen. Auch kann das Unternehmen Zuschläge für Nachtarbeit oder besonders schwere Arbeiten zahlen. Er wird vor allem bei Tätigkeiten gezahlt, die nicht direkt messbar sind. Diese umfassen beispielsweise Büro- und Verwaltungstätigkeiten. Hier ist ebenfalls die Qualität der Arbeit wichtiger als die Quantität.
Bestimmte Berufsgruppen haben auch keinen Einfluss auf die Quantität ihrer Arbeit, beispielsweise Verkäufer oder Köche, da hier die Kundschaft immer variieren kann und dabei ausschlaggebender Faktor ist. Überstunden werden mindestens mit dem Zeitlohn vergütet, teilweise ergänzt durch Überstundenzuschläge.
Welche Vorteile hat der Zeitlohn?
Beim Zeitlohn ist die Lohnabrechnung sehr transparent, sowohl für den Mitarbeiter als auch für den Arbeitgeber. Für das Unternehmen und die Buchhaltung wird die Lohnabrechnung so auch vereinfacht. Der Mitarbeiter kann nachvollziehen, wie hoch sein Gehalt ausfallen wird und damit sicher planen. Dadurch wird ihm Stress genommen, der Leistungsdruck fällt ab und die Arbeitsatmosphäre wird verbessert. Dank des verringerten Stresses unterlaufen dem Mitarbeiter ebenfalls weniger Fehler. Dadurch wird ein besseres Arbeitsergebnis erzielt.
Der Monatslohn ist im Arbeitsvertrag fest verankert, während sich der Lohn auch bei einer stundenweisen Abrechnung leicht ausrechnen lässt. Dabei gilt Arbeitsstunden x Stundensatz = Lohn. Auch im Krankheitsfall wird beim Monatslohn das Gehalt einfach weiter gezahlt, beim Stundenlohn werden die Urlaubs- und Krankheitstage mit einem Durchschnittswert berechnet und vergütet.
Beispiel: Das monatliche Gehalt wird berechnet, indem man die Arbeitsstunden im Monat mit dem Stundenlohn multipliziert. Wenn Person A also 140 Stunden im Monat arbeitet und dabei für jede Stunde 18 Euro erhält, wird der Bruttolohn hier 2.520 Euro betragen.
Welche Nachteile hat der Zeitlohn?
Ein Nachteil vom Zeitlohn ist, dass der Mitarbeiter in vielen Fällen keinen Anreiz hat, seine Arbeitsleistung zu verbessern. Es geht nicht um die Menge oder Qualität der Arbeit an sich, sondern nur um die im Betrieb verbrachte Zeit. Die Mitarbeiter sind allerdings in der Pflicht, eine Normalleistung, also eine durchschnittliche Arbeitsleistung zu erbringen. So können zwei Mitarbeiter unterschiedlich produktiv sein, dabei aber gleich bezahlt werden. Dies kann vor allem unter Kollegen zu Verstimmungen führen, wenn sich Mitarbeiter nicht ausreichend für ihre Arbeit wertgeschätzt fühlen, obwohl sie einen Großteil der Unternehmensleistung tragen. Firmen haben aber auch die Möglichkeit, das Problem der fehlenden Motivation beim Zeitlohn zu umgehen, indem sie ihre Mitarbeiter zusätzlich zum Zeitlohn auch individuell nach ihrer Leistung zusätzlich vergüten oder ihnen Prämien zahlen. Diese Leistungszulagen werden dabei stets im Arbeits- oder Tarifvertrag schriftlich festgehalten.
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